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Steuern und Einkommensteuer im Kleingewerbe – wie hoch ist?

09.01.2024
Steuern und Einkommensteuer im Kleingewerbe – wie hoch ist?

Was ist ein Kleingewerbe?

Das entscheidende Kennzeichen eines Kleingewerbes ist, dass es nicht im Handelsregister eingetragen sein muss.

Weitere Merkmale umfassen Folgendes:

  • Ein Kleingewerbe kann nur von Einzelunternehmen oder einer simplen Personengesellschaft (GbR) angemeldet werden.
  • Es ist untersagt, Tätigkeiten aus dem Bereich der freien Berufe auszuüben. Freiberufler:innen können demnach ihre Arbeit nicht als Kleingewerbe ausführen.
  • Zur Gewinnermittlung für die Steuerberechnung in einem Kleingewerbe kann eine einfache Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) durchgeführt werden.

Wie unterscheidet sich nun ein Kleingewerbe von einem Kleinunternehmen?

Oft werden die Begriffe „Kleinunternehmer“ und „Kleingewerbe“ synonym verwendet. Tatsächlich beziehen sich jedoch das Kleingewerbe und die Kleinunternehmerregelung auf unterschiedliche Sachverhalte.

Als Unternehmer haben Sie die Möglichkeit, die Kleinunternehmerregelung zu wählen, unabhängig von Ihrer Unternehmensform. Sowohl Freiberufler als auch Einzelunternehmer können diese Regelung in Anspruch nehmen, solange ihr Jahresumsatz unter 22.000 Euro liegt. Die Kleinunternehmerregelung bedeutet in diesem Fall, dass Sie von der Umsatzsteuerzahlung befreit sind.

Für wen eignet sich die Unternehmensform Kleingewerbe?

Die Rechtsform des Kleingewerbes ist besonders attraktiv für Personen, die nebenberuflich tätig sein möchten, aufgrund der unkomplizierten Gründung, einfacher Buchführung und geringeren Umsatzanforderungen. Studierende, die zusätzliches Einkommen suchen, entscheiden sich oft für diese Unternehmensform.

Diese Art der Unternehmensgründung erweist sich auch für Gründerinnen und Gründer als interessant, die einen unkomplizierten Start wünschen und zunächst ihre Geschäftsidee testen möchten, bevor sie tiefer einsteigen.

Steuern im Kleingewerbe

Welche Steuern sind für Kleingewerbetreibende relevant?

Kleingewerbetreibende haben folgende Steuerpflichten:

✓ Einkommensteuer: Diese Steuer wird auf den erzielten Gewinn des Kleingewerbetreibenden erhoben.

✓ Gewerbesteuer: Die Gemeinden erheben diese Steuer, jedoch erst, wenn der Jahresumsatz des Kleingewerbes etwa 25.000 Euro übersteigt.

✓ Umsatzsteuer: Ab einem Jahresumsatz von über 17.500 Euro wird diese Steuer fällig. Sie gilt auch für den Fall, dass die Kleinunternehmerregelung nicht freiwillig in Anspruch genommen wird.

✓ Bei Anwendung der Kleinunternehmerregelung hingegen entfällt die Umsatzsteuerpflicht.

✓ Lohnsteuer: Sollten im Kleingewerbe Mitarbeiter beschäftigt werden, ist diese Steuer zu entrichten.

✓ Kfz-Steuer: Nutzt man im Rahmen der Geschäftstätigkeit des Kleingewerbes einen Firmenwagen, ist entsprechend diese Steuer zu zahlen.

Wie hoch ist die Einkommensteuer bei Kleingewerbe?

Die Höhe der Einkommensteuer für Kleingewerbetreibende variiert je nach dem erzielten Gewinn des Unternehmens und wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst. Viele Länder haben Freibeträge sowie staffelnde Steuersätze, abhängig von der Höhe des erzielten Einkommens. Kleingewerbe können verschiedenen Steuerregelungen unterliegen, wie etwa der Kleinunternehmerregelung oder der Regelbesteuerung.

In Deutschland unterliegen Kleingewerbetreibende, die gemäß § 19 UStG als Kleinunternehmer gelten, der Umsatzsteuerbefreiung und sind nicht verpflichtet, Umsatzsteuer zu berechnen, solange bestimmte Umsatzgrenzen nicht überschritten werden.

Hinsichtlich der Einkommensteuer gilt, dass der erzielte Gewinn des Kleingewerbes dem persönlichen Einkommensteuersatz des Unternehmensinhabers unterliegt. Dieser Gewinn wird in der Einkommensteuererklärung deklariert und entsprechend dem persönlichen Steuersatz versteuert.

Was sollte ich zur Einkommensteuer im Kleingewerbe wissen?

Natürliche Personen wie Einzelunternehmen, Freiberufler und Personengesellschaften sind zur jährlichen Entrichtung der Einkommensteuer verpflichtet. Das Kleingewerbe zählt ebenfalls dazu.

Diese Steuer wird auf den erwirtschafteten Gewinn des Kleingewerbes erhoben.

Derzeit wird die Einkommensteuer ab einem Einkommen von 9.984 Euro (Stand 2022) fällig, während alles darunter als Grundfreibetrag betrachtet wird. Hierbei gilt der Gewinn als Einkommen, wobei geschäftliche Ausgaben und mögliche Sonderausgaben vorab abgezogen werden. Der Steuersatz beginnt bei 14 Prozent und steigert sich proportional zum Einkommen bis auf 45 Prozent.

Für Kleingewerbetreibende, deren Umsatz unter 500.000 Euro und Gewinn unter 50.000 Euro jährlich liegen, ist die vereinfachte Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) zur Gewinnermittlung möglich.

Was besagt die Gewerbesteuer?

Die Gewerbesteuer ist ab einem gewerblichen Umsatz über 24.500 Euro fällig. Umsätze unterhalb dieses Betrags fallen in den Freibetrag und betreffen somit die meisten Kleingewerbetreibenden nicht.

Die Hebesätze variieren zwischen den Gemeinden. Durch komplizierte Berechnungsverfahren sollen große Unterschiede in der Besteuerung vermieden werden, um ein Abwandern von Unternehmen zu verhindern.

Übrigens: Freiberufler und landwirtschaftliche Betriebe unterliegen Sonderregelungen und sind von der Gewerbesteuer befreit.

Wie viel darf ich als Kleinunternehmer steuerfrei verdienen?

In Deutschland gilt gemäß § 19 UStG die Kleinunternehmerregelung für Unternehmen, die bestimmte Umsatzgrenzen nicht überschreiten. Nach diesen Richtlinien sind Unternehmer von der Umsatzsteuer befreit. Falls im vorangegangenen Jahr ein Umsatz von höchstens 22.000 Euro erzielt wurde und im aktuellen Jahr voraussichtlich maximal 50.000 Euro Umsatz erwartet wird, entfällt die Umsatzsteuerpflicht auf ihren Rechnungen.

Es ist entscheidend zu beachten, dass die Kleinunternehmerregelung ausschließlich die Umsatzsteuer betrifft, nicht jedoch die Einkommensteuer. Bei Letzterer wird der Unternehmensgewinn besteuert, unabhängig von der Nutzung der Umsatzsteuerbefreiung. Es existiert keine spezifische Einkommensgrenze, bis zu der ein Kleinunternehmer steuerfrei arbeiten kann. Der erzielte Gewinn wird in der Einkommensteuererklärung angegeben und entsprechend dem persönlichen Einkommensteuersatz des Unternehmers versteuert.

Einkommensteuer wird auf Einkünfte aus verschiedenen Quellen erhoben:

  • Nichtselbstständiger Arbeit
  • Selbstständiger Arbeit
  • Gewerbebetrieb
  • Vermietung und Verpachtung
  • Kapitalanlagen
  • Land- und Forstwirtschaft
  • Sonstige Einkünfte

Was passiert, wenn die Freibeträge überschritten werden?

Nach der Anmeldung deiner Tätigkeit ist die regelmäßige Abgabe sämtlicher Steuererklärungen für dein Kleingewerbe erforderlich. Das Finanzamt prüft automatisch, ob die Freibeträge überschritten wurden, und berechnet die zu zahlenden Steuern über den Freibeträgen. Du wirst entsprechend aufgefordert, den Betrag über den Freibeträgen zu entrichten.

Es empfiehlt sich, einen Steuerberater oder einen Fachmann für steuerliche Angelegenheiten zu konsultieren, um genaue Informationen darüber zu erhalten, bis zu welcher Gewinngrenze steuerfreie Einkünfte erzielt werden können und welche steuerlichen Verpflichtungen zu berücksichtigen sind.

Wie viel darf man als Kleingewerbe verdienen 2023?

Die Einkommensschwellen für Kleingewerbetreibende können je nach Land und Gesetzgebung variabel sein. Gewöhnlich legen Steuerbehörden die Einkommensschwellen für Kleinunternehmen fest, die jährlich variieren können.

Für Deutschland gelten voraussichtlich im Jahr 2023 folgende Umsatzgrenzen gemäß der Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG: Wenn im Vorjahr der Umsatz 22.000 Euro nicht überschritten hat und im laufenden Jahr voraussichtlich nicht mehr als 50.000 Euro Umsatz erzielt wird, kann die Kleinunternehmerregelung genutzt werden. Demnach entfällt bei Einhaltung dieser Umsatzgrenzen die Umsatzsteuer auf Rechnungen.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die Einkommensteuer unabhängig von der Umsatzsteuer behandelt wird. Der erwirtschaftete Gewinn des Unternehmens unterliegt der Einkommensteuer und muss in der Einkommensteuererklärung angegeben werden. Es existiert keine spezifische Einkommensschwelle, bis zu der Kleingewerbetreibende steuerfrei arbeiten können. Der Gewinn wird entsprechend dem persönlichen Einkommensteuersatz des Unternehmers besteuert.

Aufgrund möglicher Veränderungen in steuerlichen Vorschriften und variabler Faktoren empfehlt man nachdrücklich, einen Steuerberater oder die zuständigen Steuerbehörden zu konsultieren, um aktuelle und präzise Informationen über die Einkommensschwellen für Kleingewerbetreibende im Jahr 2023 zu erhalten.

Bin ich als Kleinunternehmer verpflichtet eine Steuererklärung abzugeben?

In vielen Ländern bedeutet die Befreiung von der Umsatzsteuer für Kleinunternehmer oder Kleingewerbetreibende nicht automatisch eine Befreiung von der Pflicht zur Einreichung einer Einkommensteuererklärung. Die Befreiung von der Umsatzsteuer gemäß der Kleinunternehmerregelung betrifft ausschließlich die Art und Weise, wie die Umsatzsteuer auf Rechnungen ausgewiesen wird. Dennoch sind Kleingewerbetreibende normalerweise dazu verpflichtet, eine Einkommensteuererklärung abzugeben, um ihren Gewinn und ihre steuerlichen Verpflichtungen gegenüber der Einkommensteuer zu dokumentieren.

Die Einkommensteuererklärung dient dazu, den erzielten Gewinn des Unternehmens zu erfassen und entsprechend dem persönlichen Einkommensteuersatz zu versteuern. Selbst wenn ein Unternehmen von der Umsatzsteuer befreit ist, muss der Gewinn in der Einkommensteuererklärung angegeben werden.

Die genauen steuerlichen Verpflichtungen und die Notwendigkeit zur Abgabe einer Einkommensteuererklärung können jedoch je nach Land, Höhe des Einkommens und anderen Faktoren unterschiedlich sein. Es ist daher ratsam, sich an einen Steuerberater oder die örtliche Steuerbehörde zu wenden, um präzise Informationen darüber zu erhalten, ob und in welchem Umfang eine Einkommensteuererklärung als Kleinunternehmer erforderlich ist.

Was passiert wenn man keine Steuererklärung als Kleinunternehmer macht?

Die Strafe kann bis zu zehn Prozent der festgesetzten Steuerlast des betreffenden Jahres betragen, jedoch höchstens 25.000 Euro. Es ist möglich, dem zuständigen Finanzamt die Gründe für die verspätete Einreichung zu erläutern, um gegebenenfalls die drohende Strafzahlung zu mindern.

Vorteile des Kleingewerbes

Die Vorzüge eines Kleingewerbes sind die unkomplizierte Gründung, einfache Buchführung und Gewinnermittlung mittels der Einnahmen-Überschussrechnung (EÜR). Hier sind die Vorzüge im Überblick:

✓ Schnelle, kostengünstige Gründung (ohne Eintrag ins Handelsregister).

✓ Startkapital ist nicht erforderlich.

✓ Unkomplizierte Buchführung mit geringen Kosten, oft eigenständig machbar.

✓ Gewinnermittlung mittels EÜR.

✓ Bis zu einem Umsatz von 22.000 Euro pro Jahr kann die Kleinunternehmerregelung genutzt werden: Keine Umsatzsteuerpflicht.

✓ Bei einem jährlichen Gewinn unter 22.000 Euro kann sogar auf die EÜR verzichtet werden; lediglich eine Steuererklärung beim Finanzamt ist notwendig.

✓ Abhängig vom Gewinn kann man von Beiträgen für Industrie- oder Handwerkskammern befreit werden.

Nachteile eines Kleingewerbes

Welche Argumente sprechen gegen die Wahl eines Kleingewerbes?

✓ Vollhaftung: Sowohl Firmen- als auch Privatvermögen sind haftbar. (Alternative: Gründung einer GmbH oder UG mit beschränkter Haftung.)

✓ Eingeschränkte Auswahl an Geschäftsbezeichnungen: Verwendung von Vor- und Nachnamen oder maximal Hinweis auf die Art des Gewerbes.

✓ Nicht attraktiv für Investoren (Alternative: Kapitalgesellschaften).

Abhängig von Ihren Plänen und Ihrer Situation sollten Sie überlegen, ob ein Kleingewerbe wirklich die passende Rechtsform für Sie ist oder ob beispielsweise die Gründung einer GmbH oder UG sinnvoller wäre.

Vorauszahlungen von Einkommensteuer und Gewerbesteuer

Normalerweise sind quartalsweise Vorauszahlungen für die Gewerbe- und Einkommensteuer fällig – für das Gewerbe in der Mitte jedes Quartals und für die Einkünfte kurz vor Quartalsende.

Die Höhe dieser Vorauszahlungen wird anhand einer Schätzung der aktuellen Einnahmen festgelegt, basierend auf den Informationen der letzten Steuererklärung.

Die genaue Höhe der Einkommensteuer ist schwer vorherzusagen, da viele Faktoren eine Rolle spielen. Ebenso variieren die Gesamtsteuerlasten im Kleingewerbe je nach individueller Situation beträchtlich, weshalb pauschale Angaben schwer zu machen sind.